Das Vogtenhaus
Im Heisterberg 1 befindet sich das ehemalige Vogtenhaus.
Es war während der „Remontezeit“ das Wohnhaus der Familien des Feldvogtes Dietrich Fock und des Scheunenvogtes Hermann Weiß.
Nordwand mit den beiden Eingängen (linke Tür ist nicht zusehen):
Familie Weiß: von links nach rechts: Hermann Weiß, Tochter Christine Weiß, Ehefrau und Mutter Katharina Weiß, Sohn Bruno Weiß, Tochter Maria Weiß, Tochter Minna Weiß und Sohn Friedrich Weiß.
Die Familie Weiß bewohnte die linke Haushälfte.
Vorbei an der Nordwand des Wohnhauses führte ein befestigter breiter Weg zum Herrenhaus.
Nordwestwand:
Familie Fock: von links nach rechts: Tochter Ella Fock, Tochter Marie Fock, Kind davor unbekannt, Tochter Bertha Fock, Tochter Anna Fock, Kind unbekannt, Ehefrau und Mutter Auguste Fock geb. Gehrken und Ehemann und Vater Dietrich Fock, Sohn Johannes Fock.
Die Familie Fock bewohnte die rechte Haushälfte.
Dieses Lichtbild zeigt die Südwand und den Hofplatz des Vogtenhauses mit dem Vögtefamilien Fock (links) und Weiß (rechts). |
Der Feldvogt Dietrich Fock und der Scheunenvogt Hermann Weiß hatten eine beamtenähnliche Stellung auf dem Remontedepot.
Der Feldvogt Dietrich Fock hatte die organisatorische Verantwortung für die Bestellung der Äcker. Ihn unterstanden mehrere Vorarbeiter denen wiederum etliche Arbeiter (in der Erntezeit weit über
100 Arbeiter) unterstellt waren.
Der Scheunenvogt (auch Hofvogt genannt) hatte die organisatorische Verantwortung für die Lagerung und den Abtransport der Ernteerträge.
Der Chronist Johannes Fock berichtete in den 50er Jahren über den Feldvogt Dietrich Fock folgendes:
„Dem Feldvogt Fock war vor allem die Aufgabe übertragen, den Ablauf der Feldarbeiten zu überwachen und er –das Abbild eines nordischen Mannes, von großer breitschultriger Statur- erledigte sein
Pensum mit großer Korrektheit und absoluter Rechtlichkeit, was ihn hohes Ansehen eintrug. Bemerkenswert war an ihm, dass er nicht nur bei den Vorgesetzten in besten Ansehen stand, sondern auch
wegen seines gerechten und aufgeschlossenen Wesens die Achtung und Liebe seiner Mitarbeiter genoss“ (Quelle: Artikel von Johannes Fock in
der Segeberger Zeitung, Ausgabe November 1954; stellte Dirk Aszmoneit aus Hasenkrug 1981 meinen Vater, Hans Dieter Blunck, zur Verfügung).
Aufnahme entstand auf den Hardebeker Hof: Feldvogt Fock:
Personengruppe von links nach rechts: Kleinkind unbekannt (wahrscheinlich Enkelkind), Sohn Johannes Fock, Vater Dietrich Fock, Kleinkind auf dem Pferd unbekannt (wahrscheinlich Enkelkind).
Im Hintergrund ist die Strohdach gedeckte Klingelscheune zusehen, benannt nach der im Dachfirst hängenden Klingel, mit der die Arbeitszeiten ein- und ausgeläutet wurden.
Aufnahme entstand auf dem Hardebeker Hof. Scheunenvogt Hermann Weiß mit seinen Kindern.
Personengruppe von links nach rechts: Friedrich Weiß, Christine Weiß, Scheunenvogt Hermann Weiß, Bruno Weiß, Franz Schankat, Kind unbekannt.
Vier Pferde bildeten ein Gespann, es gab 16 Gespanne auf dem Hardebeker Hof.
Im Hintergrund ist die Strohdach gedeckte Klingelscheune zusehen, benannt nach der im Dachfirst hängenden Klingel, mit der die Arbeitszeiten ein- und ausgeläutet wurden.
Aufnahme vermutlich aus den 30er Jahren.
Personengruppe von links nach rechts: Christine Weiß und Bruno Weiß.
Im Hintergrund, linksseitig, die Strohdach gedeckte Klingelscheune, rechtsseitig, der alte Pferdestall für die Arbeitspferde.
Nach
dem Ende des 1. Weltkrieges wurde im Jahre 1921 die Ländereien, Ställe und die Wohnhäuser des Remontedepots an die schleswig-holsteinische Höfebank in Kiel verkauft. Diese teilte das Gut Hardebek in
über 30 größere und kleinere landwirtschaftliche Siedlungen auf. Der Scheunenvogt Hermann Weiß kaufte das Vogtenhaus mit einigen ha landwirtschaftlicher Nutzfläche. Auf der hinteren Hoffläche wurde ein Stallgebäude errichtet.